Bremer Appell zum russischen Angriffskrieg

Vorgetragen auf der Kundgebung "Believe and act for Ukraine" (24.02.24) und auf der Solidaritätsveranstaltung "Es lebe die Ukraine !" (27.02.24)

deutsch Українська
Seit 10 Jahren führt Putins Russland Krieg gegen die Ukraine – begonnen mit dem Eindringen in den Donbass, mit der Annexion der Krim und seit dem 24. Februar 2022 mit dem Überfall auf das ganze Land. Das Ziel dieses russischen Angriffskrieges ist die Auslöschung der Ukraine als Staat, ihre Einverleibung in das russische Imperium. Eine ukrainische Nation, ukrainische Kultur darf es in den Augen Putins nicht geben, und schon gar nicht eine ukrainische Gesellschaft, die sich auf den Weg zu Demokratie, Freiheit und Rechtsstaat gemacht hat. Putins Krieg, mit Terror gegen die Zivilbevölkerung geführt, ist dabei nur Teil seiner ausgreifenden Strategie, das russische Imperium wiederherzustellen, die Europäische Union zu schwächen und sich wieder zur Weltmacht aufzuschwingen. Permanenter Krieg soll seine Diktatur über Russland festigen. Die Ukrainerinnen und Ukraine haben dem Angriffskrieg zum Staunen und zur Bewunderung der Welt nun zwei Jahre standgehalten – militärisch und mit der Mobilisierung der gesamten Zivilgesellschaft, unter sehr großen Opfern. Mit Präsident Selenskij haben sie die Unterstützung der westlichen Welt gewinnen können – mit der Aufnahme von Millionen geflüchteter Frauen und Kinder, mit finanziellen Hilfen, mit der Lieferung von Waffen, wenn auch zu oft spät und nicht ausreichend. Diese Unterstützung wurzelte in der Überzeugung, dass die russische Aufkündigung der europäischen Sicherheitsordnung, der kalte Bruch des Völkerrechts eine gemeinsame Antwort zwingend notwendig machen. Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen, die Ukraine muss ihn gewinnen. Heute, nach zwei Jahren, ist die Lage für die Ukraine erneut sehr schwierig. Die Menschen brauchen unsere Unterstützung jetzt, mit Taten, aber auch mit unserem öffentlichen Wort. Deshalb: Die im „Forum Osteuropa“ zusammengeschlossenen Organisationen und Personen appellieren an Gesellschaft und Politik im Land Bremen: – Verstärken wir unsere Unterstützung für die Ukrainerinnen und Ukrainer, die um die Souveränität und Unabhängigkeit ihres Landes kämpfen, um die Freiheit, selbst über ihre Zukunft bestimmen zu können, um ihr Leben. – Hören wir auf die Nationen in Osteuropa, die aus schmerzlicher Erinnerung an ihre Geschichte vor weiteren aggressiven Schritten Russlands warnen, sollte Russland mit dem Krieg gegen die Ukraine Erfolg haben. – Treten wir der offenen und verdeckten Propagandamaschine Russlands entgegen – auch zum Schutz der Menschen aus der Ukraine, die bei uns Zuflucht gefunden haben. – Unterstützen wir die Europäische Union in ihrer Zusage, der Ukraine den Weg in die europäische Gemeinschaft zu öffnen; helfen wir der Ukraine dabei durch Aufbau unserer Städtepartnerschaft mit dem Bezirk Odesa. – Sorgen wir dafür, dass wir der Ukraine verlässliche Sicherheitszusagen geben, solange ein Beitritt zur NATO nicht möglich ist. – Treten wir ein für einen Frieden, der das Recht wiederherstellt und den Menschen die Möglichkeit gibt, ohne Angst und Gewalt zu leben. Fortdauernde Okkupation wäre kein Frieden, sondern eine andere Form von Krieg: Folter, Deportation, Zwangsadoption, Auslöschung von Identität. – Wir rufen auf zur Solidarität mit den Menschen der Ukraine. Solidarität beruht immer auf gemeinsamen Erfahrungen und Interessen, auf der Gewissheit, mit der Unterstützung der anderen auch für sich selbst einzutreten. In diesem Sinne ist heute mehr denn je die Stunde der Solidarität. Es lebe die Ukraine! Die Organisatoren des „Forum Osteuropa“: Europa-Union Bremen, Forschungsstelle Osteuropa, Institut für Europastudien Uni Bremen, Junge DGO Bremen, Deutsch- Polnische Gesellschaft Bremen e.V., InfoBalt e.V., Belarusische Gemeinschaft RAZAM e.V., Bremer Bündnis für deutsch-tschechische Zusammenarbeit, globale°, F61 – Raum im Hof, constructify.media e.V, bremer shakespeare company und eine Reihe von Einzelpersonen. Der Appell wird außerdem von der Bremischen Evangelischen Kirche unterstützt. Kontakt bei Fragen und Interesse: Hermann Kuhn, Lessingstr. 10, 28203 Bremen, Hermann.Kuhn@brainlift.de Путінська Росія веде війну проти України вже 10 років - починаючи з вторгнення на Донбас, анексії Криму і з 24 лютого 2022 року – повномаштабного вторгнення на всю країну. Мета цієї російської військової агресії - знищення України як держави, її приєднання до Російської імперії. В очах Путіна не повинна існувати українська нація, українська культура, і тим паче українське суспільство, яке обрало шлях до демократії, свободи та правової держави. Війна Путіна, в якій застосовується терор проти мирного населення, є лише частиною його далекосяжної стратегії з відновлення Російської імперії, послаблення Європейського Союзу і повернення до статусу світової держави. Безперервна війна має зміцнити його диктатуру в Росії. На подив і захоплення Світу, українці вже два роки протистоять агресивній війні - у військовому плані та завдяки мобілізації всього громадянського суспільства, ціною великих жертв. З президентом Зеленським вони змогли заручитися підтримкою західного світу – які прийняли мільйони біженців, жінок і дітей, надавши фінансову допомогу, поставивши зброю, хоча часто із запізненням і в недостатній кількості. Ця підтримка ґрунтувалася на переконанні, що російське порушення європейського порядку безпеки і порушення міжнародного права вимагає спільної відповіді. Росія не повинна виграти цю війну, Україна повинна перемогти! Сьогодні, після двох років, ситуація для України знову дуже складна. Люди потребують нашої підтримки зараз, не лише словами, але й діями. Тому: Організації та приватні особи, які об'єднані в "Форумі Східної Європи", звертаються до суспільства і політиків землі Бремен: Посильмо підтримку українців, які борються за суверенітет і незалежність своєї країни, за свободу визначати власне майбутнє, за своє життя. Дослухаймося до народів Східної Європи, які, виходячи з болючих спогадів про свою історію, застерігають від подальших агресивних кроків Росії, якщо вона досягне успіху у війні проти України. Протидіймо відкритій і прихованій російській пропагандистській машині - також для того, щоб захистити людей з України, які знайшли притулок у нашій країні. Підтримаймо Європейський Союз у його зобов'язанні відкрити Україні шлях до європейської спільноти; допоможімо Україні в цьому прагненні, встановивши партнерство нашого міста з Одеською областю. Давайте забезпечимо Україні надійні гарантії безпеки доти, доки вступ до НАТО не стане можливим. Виступаймо за мир, який відновить справедливість і дасть людям можливість жити без страху і насильства. Продовження окупації не буде миром, а буде іншою формою війни: катуваннями, депортацією, примусовим усиновленням, знищенням ідентичності. Ми закликаємо до солідарності з народом України. Солідарність завжди ґрунтується на спільному досвіді та інтересах, на впевненості, що, підтримуючи інших, ми також захищаємо себе. У цьому сенсі сьогодні як ніколи настав час солідарності. Слава Україн! Організатори "Форуму Східна Європа": Europa-Union Bremen, Forschungsstelle Osteuropa, Institut für Europastudien Uni Bremen, Junge DGO Bremen, Deutsch- Polnische Gesellschaft Bremen e.V., InfoBalt e.V., Belarusische Gemeinschaft RAZAM e.V., Salidarnast e.V., Bremer Bündnis für deutsch-tschechische Zusammenarbeit, globale°, F61 – Raum im Hof, constructify.media e.V, Бременська шекспірознавча трупа, а також низка окремих осіб. Звернення також підтримала Бременська протестантська церква. Контактна особа для питань: Dr. Hermann Kuhn, Lessingstraße 10, 28203 Bremen, електронна адреса: Hermann.Kuhn@brainlift.de

PM: Europa-Union Bremen bestätigt Landesvorstand und beschließt neue Satzung

Bremische Frauenpower für Europa

Auf der jährlichen Landesmitgliederversammlung am 06.12.23 der Europa Union Landesverband Bremen e.V. sprechen die Anwesenden ihrem bisherigen Vorstand erneut einstimmig das Vertrauen aus. Damit übernehmen die ehemalige Europaabgeordnete Helga Trüpel und die Bürgerschaftspräsidentin Antje Grotheer den Vorsitz des überparteilichen Vereins für ein weiteres Jahr. Auch die bisherige Geschäftsführerin Carolin Ryngler, Beraterin für politische Kommunikation, wurde in ihrem Amt bestätigt. Der Landesbehindertenbeauftragte und bisherige Schatzmeister Kai Steuck wurde ebenfalls wiedergewählt. Als Beisitzer:innen neu im Kreise des Vorstandes: Susanne Grobien, Vorsitzende des Europa-Ausschusses der Bremischen Bürgerschaft und Ellen Best, ehemalige Richterin und Mitglied des ARD-Programmbeirates.

Im Zentrum der Sitzung stand zudem der Beschluss über eine neue Satzung. Diese soll die Europa-Union Bremen zukünftig handlungsfähiger machen, beispielsweise durch die Ermöglichung von digitalen Abstimmungen. Denn: Für das Europawahl-Jahr 2024 haben sich die beiden Vorsitzenden und die Geschäftsführung viel vorgenommen. Neben einer Mobilisierungskampagne anlässlich der Wahl soll es weitere große Veranstaltungen mit bekannten Persönlichkeiten aus Politik und Fernsehen geben (beispielsweise mit Ina Ruck und Markus Preiss). Außerdem sind regelmäßige Netzwerkveranstaltungen für die lokale Zivilgesellschaft geplant, sogenannte „European living rooms“. Interessierte Akteur:innen können sich unter lv.bremen@europa-union.de anmelden.


Die Europa-Union Bremen (EUB) gehört als Landesverband zu der größten Bürgerinitiative für Europa in Deutschland. Unabhängig von Parteizugehörigkeit, Alter und Beruf engagiert sich die EUB für die europäische Einigung und demokratische Werte. Der Bundesverband hat rund 17.000 Mitglieder in 15 Landesverbänden. In Bremen hat der Verein rund 100 Mitglieder und ist ständiger Gast im Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten, internationale Kontakte und Entwicklungszusammenarbeit. Bekannt geworden war die Europa Union Bremen im letzten Jahr durch die Organisation der Kundgebung zum Jahrestag des russischen Angriffskrieges und einer Lesung mit Joachim Gauck im Theater Bremen. Seitdem kann der Verein wachsende Mitgliederzahlen in Bremen verzeichnen. Mehr Informationen finden Sie unter www.europa-union-bremen.de .
 

PM: Ungeteilte Solidarität mit dem Selbstbestimmungsrecht der Ukraine

Helga Trüpel anlässlich des 1.Jahrestag des brutalen Angriffskriegs Putins gegen die Ukraine:

Anlässlich des 1.Jahrestag des brutalen Angriffskriegs Putins gegen die Ukraine: findet in Bremen auf dem Marktplatz am 24.2.23 um 15.30 Uhr eine Solidaritätskundgebung mit der Ukraine statt. Ein breites Bündnis von Herz für die Ukraine, Europa Union Bremen, alle demokratischen Parteien und der DGB rufen zur Verteidigung der Selbstbestimmung der Ukraine auf.

Wir verurteilen den neo-imperialen Angriffskrieg auf die Ukraine aufs Schärfste. Wir unterstützen die Ukraine politisch, humanitär und militärisch. Putin muss seine Truppen vollständig zurückziehen. Die Menschenrechte in der Ukraine, die das russische Regime verletzt, müssen wieder hergestellt werden. Die Ukraine muss in die Lage versetzt werden, sich selbst zu verteidigen und ihre staatliche Integrität und Souveränität wieder herzustellen. Alle russischen Kriegsverbrecher müssen vor ein internationales Strafgericht gebracht werden. Die militärische und politische Unterstützung des Westens für die Ukraine hat den Zweck, die Ukraine in eine Position zu bringen, in der Putin verhandeln muss. Putin muss dazu gezwungen werden, sich aus der Ukraine zurückzuziehen. Sein aggressiver Angriffskrieg darf nicht dadurch belohnt werden, dass jetzt ein Diktatfrieden hergestellt wird, bei dem die Ukraine zum Abtritt ihrer Territorien gezwungen wird, die zur Zeit von Russland besetzt sind. In allen besetzten Territorien verüben russische Truppen grausame Menschenrechtsverletzungen, wird sexualisierte Gewalt ausgeübt, es gibt Folterkammern und Kindesverschleppung. All diese Verbrechen benennt Jürgen Habermas in dem SZ Artikel vom 15.2. 23 nicht explizit, mit dem er für Verhandlungen mit Putin jetzt plädiert, ohne über die Bedingungen dafür und die Folgen zu sprechen. Es gibt eine tiefe Friedenssehnsucht in Deutschland und in der Welt. Das ist sehr verständlich und auch gut. Aber der Preis für Friedensverhandlungen, die irgendwann kommen müssen, dürfen nicht um den Preis der Unterwerfung der Ukraine unter Putins Interessen geführt werden. Frieden mit Russland kann es nur geben, wenn es seinen aggressiven und neo-imperialen Kurs verlässt. Nicht die Ukraine und die NATO haben Russland angegriffen, sondern Russland hat entgegen seiner Lügenpropaganda die Ukraine angegriffen.

Darum ist es so wichtig, dass wir öffentlich unsere Unterstützung für die
Menschen in der Ukraine zeigen.

PM: Bremer Konferenz zur Zukunft Europas wird offiziell vorgestellt

In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Bundes- und Europaangelegenheiten der Bremischen Bürgerschaft stellt die Vorsitzende der Europa-Union Bremen, Dr. Helga Trüpel, die Planungen zur Bremer Konferenz zur Zukunft Europas vor. Die Konferenz findet am 12. und 27. November 2021 in der Bremischen Bürgerschaft statt.

Dr. Helga Trüpel anlässlich der offiziellen Vorstellung der Konferenz:

„Mit der Konferenz zur Zukunft Europas schafft die EU neue Möglichkeiten zur Beteiligung der Bürger*innen. Europaweit diskutieren Menschen über die Herausforderungen unserer Zeit und suchen europäischen Antworten darauf. Als weltoffene Stadt wird sich Bremen aktiv daran beteiligen.

Es geht uns um die konkreten Vorstellungen der Bürger*innen: Welche Erwartungen haben wir an die EU in der Klima-, Migrations-, Sozial- oder Wirtschaftspolitik? Was betrifft uns in Bremen besonders? Wie muss sich die EU verändern, um den großen Aufgaben der Zukunft gerecht zu werden? In welchen Feldern sollten die Mitgliedsstaaten mehr Verantwortung abgeben, in welchen Bereichen möchten wir das nicht?

Gemeinsam mit unseren Partnern aus Zivilgesellschaft, Politik und Bildung laden wir die Bremer*innen herzlich ein, Ihre Gedanken einzubringen! Jede*r kann mitmachen, wir wollen nicht nur die vermeintlichen Europa-Profis hören. Unsere Einladung geht an alle, die sich fragen, wie wir uns eine bessere Zukunft vorstellen und welche Rolle die EU dabei spielen kann.“

Zum heutigen Termin:

Der Ausschuss tagt im Börsenhof A, Am Markt 20, 28195 Bremen, Raum 416, 14:00-16:00 Uhr.

Hintergrund:

Mit einem Festakt in Straßburg eröffnete die EU am 9. Mai 2021, dem diesjährigen Europatag, die Konferenz zur Zukunft Europas. Bis Ende des Jahres werden europaweite Veranstaltungen auf einer Beteiligungsplattform (www.futureu.europa.eu) angemeldet, beworben und die jeweiligen Ideen und Ergebnisse dort digital festgehalten. Die Bremer Konferenz ist ein Beitrag zu dieser laufenden europaweiten Debatte. Anmeldefrist ist der 15. Oktober. Alle weiteren Infos zur Bremer Zukunftskonferenz unter: www.europa-union-bremen.de

Die Partner der Bremer Konferenz zur Zukunft Europas sind:

  • Landeszentrale für politische Bildung Bremen
  • Bremer Rat für Integration
  • Deutscher Gewerkschaftsbund Bremen-Elbe-Weser
  • Junge Europäische Föderalisten e.V.
  • Dr. Joachim Schuster, SPD, Mitglied des Europäischen Parlaments
  • Dr. Henrike Müller, Bündnis 90/Die Grünen, und Antje Grotheer, SPD, Mitglieder im Europäischen Ausschuss der Regionen (EU)
  • Dr. Thomas vom Bruch, CDU, Mitglied des Kongresses der Gemeinden und Regionen Europas (Europarat)
  • Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationale Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe in der Bremischen Bürgerschaft
  • Fraktionen der CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP und Die Linke in der Bremischen Bürgerschaft
  • Europaschulen im Lande Bremen: Altes Gymnasium Bremen, Europaschule SZ SII Utbremen, Helmut Schmidt Schule Berufsbildende Schule für Wirtschaft, Schulzentrum Bördestraße, Johann-Gutenberg-Schule Oberschule Bremerhaven, Lloyd Gymnasium Bremerhaven

Bremen, 7. September 2021

 

 

PM: Friedensprojekt Europa solidarisch weiterentwickeln

Die EU ist getragen vom Willen nach Kooperation und Kompromiss. Wie jedes Jahr feiern wir am 9. Mai – dem Tag der Schumann-Erklärung 1950, die den Beginn des politischen Einigungsprozesses markiert – den Europatag.

Aus den schrecklichen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs und nach der Befreiung am 8. Mai 1945 von Nationalsozialismus und Faschismus ist der Aufbau der supranationalen Demokratie der Europäischen Union hervorgegangen. Aus der totalen Niederlage wurde ein demokratischer Neuanfang, von Anfang an ein Projekt der politischen und wirtschaftlichen Integration und des politischen Willens, nie mehr in den Nationalismus zurückzufallen und keine Angriffskriege mehr zu führen.

„Die EU ist ein Friedensprojekt gewesen und muss es bleiben. Aber jetzt muss die EU sich neu in Solidarität beweisen: Sie muss noch mehr als bisher gemeinsam in nachhaltige Zukunft investieren, den sozialen Zusammenhalt  stärken und die europäische Souveränität gegen die USA und China nach vorne stellen“, erklärt Dr. Helga Trüpel, Vorsitzende der Europa-Union Bremen.

Wegen der Corona bedingten Abstandsregeln können wir unser geplantes Europafest auf dem Marktplatz nicht feiern, sondern müssen unsere Aktivitäten ins Netz verlagern: Wir haben Videobotschaften zum Europatag von verschiedensten Bremer NGOs und Institutionen zusammengestellt.

Bremen, 8. Mai 2020

 

 

PM: Der Brexit wird traurige Realität

Helga Trüpel, Vorsitzende der Europa-Union Bremen, erklärt zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union:

„Ich bedauere den Brexit zutiefst. Er wurde begünstigt durch die systematische Verbreitung von Unwahrheiten und einen fremdenfeindlichen Populismus, der auch unser Land bedroht.

Es ist eine Lose-Lose-Situation: In einer Zeit enormer weltpolitischer Unsicherheit wird die EU durch den Austritt geschwächt und die Briten sind auf sich allein gestellt. Es ist zu befürchten, dass die wirtschaftlichen und persönlichen Folgen des Brexit für große Teile der britischen Bevölkerung sehr negativ ausfallen werden.

Die Europa-Union Bremen sieht die Zukunft der Demokratie gerade in der Verbindung von nationaler und supranationaler Demokratie, für die die EU exemplarisch steht. Im 21. Jahrhundert gilt es, nationale Interesse zu bündeln und zum gemeinsamen Wohl in der Klima-, Migrations- und Außenpolitik zu vertreten.

Zudem es liegt nun auch in der Hand zivilgesellschaftlicher Kräfte, das Verhältnis der Menschen auf beiden Seiten des Ärmelkanals mitzugestalten – auf der Basis von Städtepartnerschaften, des grenzübergreifenden Miteinanders von Vereinen sowie Sportbegegnungen und Jugendaustausch.

Als europäisch engagierte Bürgerinnen und Bürger erwarten wir jetzt zweierlei: Erstens muss nun alles darangesetzt werden, eine gute Lösung für die künftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien zu finden. Die Lebensentwürfe von Millionen Bürgerinnen und Bürgern hängen vom Ausgang der nun anstehenden Verhandlungen ab. Zweitens erwarten wir zeitnah konkrete, mutige Schritte hin zu einem neuen Konvent, der die EU auf der Grundlage ihrer Werte und Ziele zukunftsfest macht. Die Konferenz über die Zukunft Europas ist ein wichtiger Schritt dazu, wobei die angekündigte Bürgerbeteiligung kein Feigenblatt sein darf.“

Bremen, 31.01.2020